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Faiza wertet ihre Forschungsdaten aus

Für ihre Masterarbeit hat Faiza sich ein spannendes Thema herausgesucht und ihre Forschungsfrage weis sie schon lange: Welche kurzfristigen ökonomischen Auswirkungen zeigen sich, wenn ein Outlet-Zentrum in ländlichen Gebieten eröffnet? Nun schreibt sie an ihrer Masterarbeit und wertet ihre Forschungsdaten aus.

Einen Datensatz finden

Neben der Recherche nach geeigneter Fachliteratur muss Sie auch die für die Bearbeitung des Themas geeigneten Daten – einen sogenannten Datensatz – finden. Denn eines steht fest: empirisch-quantitative Analyse, das ist ihr Ding. Immer her mit den Zahlen, Zeiträumen, Mittelwerten und Ausreißern! Ihre betreuende Dozentin schlägt ihr einen Datensatz vor, den sie für ihre Fragestellung nutzen kann. Der Datensatz wird in einem Forschungsdaten-Repositorium unter einer Lizenz bereitgestellt, die ihr die Nachnutzung erlaubt. Die Daten sind bereits aufbereitet, das heißt, es gibt eine ausführliche Erklärung dazu, was und wie es erfasst wurde.

Die Arbeit mit dem Datensatz

Faiza arbeitet mal von zuhause mit ihrem eigenen Laptop, mal mit Rechnern im Institut. Die Uni stellt ihr Speicherplatz in der Hochschul-Cloud bereit. Hier speichert sie ihre Dateien und hat von überall her Zugriff darauf. Am Anfang hat sie auch jede neue Version ihrer Masterarbeit auf einen USB-Stick gespeichert, aber nun, da sie mitten in der Arbeit steckt, vergisst sie das häufig.

Cloudspeicher

Dateiablage und Dateinamen

Zum Glück konnte sie auf schon erhobene Daten zurückgreifen und hat selbst keine Daten erhoben. Ein Kommilitone hat ihr berichtet, dass er Interviews führt – und nun großen Aufwand betreibt: er speichert die entstandenen Daten verschlüsselt ab, um die Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Für die Abgabe seiner Arbeit müssen die Daten auch noch anonymisiert werden.

Nun geht es ans Werk: mit einem Statistikprogramm kann Faiza die Daten filtern und so zusammenführen, wie sie für ihre Arbeit relevant sind. Anschließend können verschiedene Auswertungen dazu dienen, ihre Forschungsfrage zu beantworten. Tabellen und Grafiken, die sie für die Masterarbeit nutzen möchte, kann das Statisktikprogramm auch erstellen. Beim Abspeichern kann sie sich zwischen verschiedenen Dateiformaten entscheiden. Sie wählt ein Format, das in ihrem Fach weit verbreitet ist. Auch ihre Kommilitonen nutzen dieses Format. Die Grafiken und Tabellen kann sie zudem einfach in ihr Textverarbeitungsprogramm eingefügen.

Dateiformate

Veröffentlichung der aufbereiteten Forschungsdaten

Zu Beginn ihrer Masterarbeit hatte Faiza eine Veranstaltung an der Hochschulbibliothek zum Thema Forschungsdatenmanagement besucht. Hier erhielt sie einen Überblick zu den Lizenzen, unter denen sie ihre Masterarbeit und auch Forschungsdaten veröffentlichen kann. Nun macht sie sich noch konkret Gedanken darüber, welche Schritte für die Aufbereitung der Daten noch nötig sind, bevor sie veröffentlicht werden können. Sie wird Beschreibungen hinzufügen, und zusammenhängende Datensätze gruppieren. Das Ziel ist es, dass andere Forscher nachvollziehen können, wie Faiza zu ihren Ergebnissen gekommen ist, und diese mit eigenen Analysen vergleichen können. Der Forschungsdatenservice ihrer Universität bietet hierzu Beratungen an. Es gibt unterschiedliche Repositories, in denen sie ihre Forschungsdaten publizieren kann, ein Repository ihrer Hochschule, aber auch Repositories die ausschließlich Daten aus den Wirtschaftswissenschaften veröffentlichen. Faiza entscheidet sich dann für das Repository ihrer Hochschule.

Veröffentlichung der Masterarbeit

Beim Forschungsdatenservice bekommt sie auch Tipps zur Veröffentlichung ihrer Masterarbeit. Sie erstellt einen personenbezogenen Identifier (ORCID) für sich selbst als Autorin. Die Hochschulbibliothek erstellt zudem automatisiert einen eindeutigen Identifikator für ihre Masterarbeit, einen sog. DOI (Document Objekt Identifier), der dann mit ihrem personenbezogenen Profil (ORCID) verknüpft werden kann. So ist sie nach der Veröffentlichung weltweit eindeutig ihr zuordenbar – und nicht etwa anderen Forscherinnen mit ihrem oder einem ähnlichen Namen – und kann schnell von Suchmaschinen gefunden werden.

Für die Abgabe ihrer Masterarbeit erstellt Faiza drei gedruckte Exemplare und gibt die Arbeit zusätzlich als PDF/A-Datei ab. Nachdem ihre Arbeit bewertet ist, wird sie in einem Repositorium der Universität veröffentlicht. Auf diesem Server werden die Publikationen aller Abschlussarbeiten zur Verfügung gestellt, die dafür freigegeben wurden.

Faizas Forschungsdaten werden wieder genutzt

Ein paar Monate später zeigt sich, dass die Veröffentlichung die Mühe Wert war. Eine Kommilitonin bedankt sich bei ihr: Sie hat Faizas Masterarbeit bei der Suche nach einem Thema für ihre Bachelorarbeit gefunden. Nun möchte sie die Daten nutzen, um eine Folgestudie zu erstellen. Faiza erlaubt ihr die Nachnutzung des Datensatzes, den ihre Kommilitonin ergänzen wird. Da wird auch Faiza neugierig: Wie sehen wohl die längerfristigen Folgen für die Region aus, die sie untersucht hat?

Faiza, 26

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